Vereinsgeschichte

Reit-und Fahrverein Dahlenburg e. V.
90 Jahre Vereinsgeschichte – 1924 bis 2014

90 Jahre sind eine lange Zeit und doch könnten wir Dahlenburger Pferdesportler fast einen 95sten Geburtstag feiern: Am 9.August 1919 fand die Gründungsversammlung des Pferdezuchtvereins Dahlenburg statt. Man verpflichtete sich der Zucht des „hannoverschen Halbblutpferdes“.
Im Jahre 1924 befanden die Pferdezüchter, dass der Verein mit den Reitern eine bessere Perspektive hätte, und so wurde durch dieselben Gründer im Clubzimmer bei Heitmann der Reit- und Fahrverein Dahlenburg ins Leben gerufen. Es sollen unter anderem die Herren Heine/Dumstorf, Gerstenkorn/Neetzendorf, Stapelfeld und Tewes, Mücklingen anwesend gewesen sein. Heinrich Brodermann war ein Förderer des Vereins und stellte Pferde zur Verfügung.
1935 hat das erste öffentliche Turnier des Dahlenburger Vereins am Dorn stattgefunden.

Über die folgenden 1930er Jahre ist wenig belegt. Zu folgern ist, dass das Vereinsleben zum Erliegen kam durch den 2. Weltkrieg, denn  bekanntlich lag 1945 alles in Schutt und Asche und erst einige Jahre später fanden sich wieder Reiter in Dahlenburg zusammen, die dem Verein neues Leben einhauchten. Am 6. Februar 1948 fanden sich 16 Personen in Heitmanns Hotel ein und einige der Namen dürften heute noch bekannt sein: Hermann und Rudolf Lütgens, Brodermann/ Gut Horndorf, Gerstenkorn, Reimers, Thiele, Behne, Vick / Eimstorf, Steep/ Boitze, Genzel/ Oldendorf, Karl Kappe und  Fritz Reinecke aus Moislingen. Der erste 1. Vorsitzende nach dem Krieg war Christoph Brodermann. Sicher aus gutem Grund steht in der Satzung von 1948, dass jegliche parteipolitische oder militärische Betätigung des Vereins ausgeschlossen ist.

Von Anfang an wurden Turniere besucht und veranstaltet – Anfang August 1948 fanden sich viele Reiter und  4000 Zuschauer auf einem Stoppelfeld bei Mücklingen ein. Die Pferde waren noch tags zuvor als Arbeitspferde in der Ernte eingesetzt und auf dem Turnier nahmen sie mit Ihren Reitern an Jagdspringen, Dressurprüfungen, Wagenpferdeprüfungen und Flachrennen teil.
Man fuhr damals schon recht weit zu Turnieren, mit dem Trecker – Lanz Bulldog – und Anhänger wohl gemerkt, bis nach Lüchow und Luhmühlen. Der Verein entwickelt sich, die Mitgliederzahl wächst auf 70 Mitglieder. 1949 betrug der Jahresbeitrag 5 Mark, heute ist es 10 x  so viel – in Euro!

Beachtliche Erfolge errangen z.B. Alfred Funk, Walter Schattling, Ferdinand Müller, Heinrich Behne, Herbert Wiese, Fritz Reinecke und Christoph Brodermann. In einer Landeszeitung vom Oktober 1954 wird über den „Tag des Pferdes“ auch notiert, dass es bereits ein Voltigierschaubild gab – ein Vater namens Dr. Wöhler mit 4 seiner 6 Kinder und einem eigens angeschaffenen Pony.

1955 gab es einen neuen 1. Vorsitzenden – Hermann Lütgens – und dieser blieb fast 30 Jahre im Amt – bis ihn im Jahre 1985 Uwe Wandrey ablöste, der u. A. in den 60er Jahren Erfolge für den Verein erritt.

Die 60er Jahre brachten mit der Motorisierung der Landwirtschaft einen Umbruch in der Pferdezucht und im Sport. Reiten und Pferdehaltung wurden mehr und mehr zum Hobby. Neben den Turnieren fanden auch die Hubertusjagden mit abendlichem Reiterball und gemeinsame Ausritte statt.

In der Chronik der 60er Jahre finden sich Namen erfolgreicher Reiter wie Dieter und Walter Schattling, Wilfried Kappe- Radel, Fritz Reinecke und Jan-Dirk Gerken. Auch Witze wurden notiert, zum Beispiel: „ Sind Sie Reiter, Herr Meier?“ „Ach“ erwidert der Gefragte, „ nur von Fall zu Fall!“!
Die 70er Jahre: Der Verein wird 1974 schon 50 Jahre alt und veranstaltet ein Jubiläumsturnier. Junge Reiter wie Holger Hecht – heute bekanntlich immer noch erfolgreich, inzwischen mit Familie -, Heiner Loelf, Martin Kath und Gisela Kaußen erreiten Erfolge für den Verein.

Die Reithalle in Wietzetze wird eröffnet und es finden  Osterturniere statt. Jugendwartin Christiane Lütgens kümmert sich um die Voltigierer und der Verein stellt 3 (!) Vierkampfmannschaften.
Seit Ende der 70er Jahre hatten wir eine, häufig auch zwei Dressurmannschaften beim Abteilungsreiten am Start. Mit 4 Rappen waren dabei: Birgit und Petra Ruschenbusch – seit über 25 Jahren ist Petra mit Uwe Heiseke-Kiefer verheiratet, damals war sie mitunter in einer Mannschaft mit ihm oder dessen Bruder Thomas -, Marina Hoffmann und Birgit Meyer (heute Meyer-Thaut).  Mannschaftsführer war Ferdinand Müller.  Eine Zeitlang hieß es auf den Turnierplätzen „ Wenn die Dahlenburger da sind, brauchen wir gar nicht erst anzutreten, die gewinnen ja sowieso…“

1979 waren 79 Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung anwesend – es stand ja auch ein größeres Vorhaben bevor. Nach und nach wurde nämlich der bisher in Dahlenburg genutzte Platz, bedingt durch die Entwicklung des Ortes, dem Verein streitig gemacht. 1980 wurde der neue Turnierplatz in Nahrendorf eingeweiht, der nach der Planung des Architekten Heinz Meyer angelegt wurde. Heinz Meyer übergab den Schlüssel mit angehängtem Original-Hufeisen an den 1. Vorsitzenden Hermann Lütgens, der ihn gleich weitergab an die „ Seele des Vereins“ – na, wen wohl –  Marianne Wandrey, genannt „Nanni“. Die Zeitung titelte dazu „Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“.

1980 wurden unsere Vierkämpfer Kreismeister – mit Birgit und Petra Ruschenbusch, Friedhelm Reinecke und Kim Scharrenberg. Der Verein wächst und ist aktiv. 1983 waren 110 Mitglieder und Gäste anwesend auf der Jahreshauptversammlung.
Eine erste Vielseitigkeit wurde in Nahrendorf veranstaltet, aufgebaut von Ed Minhoff und  1984,  im 60. Jahr des Vereins, wird die Landesmeisterschaft in der Vielseitigkeit hier ausgetragen.
Bei den Turnieren erreiten die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge viele Erfolge für Dahlenburg. 1985 gibt Hermann Lütgens nach fast 3 Jahrzehnten den Vorsitz ab. Wir werden nicht vergessen, wie er jede Rede abschloss mit den Worten: „Tausend Dank, macht weiter so!“
Neuer Vorsitzender wird Uwe Wandrey, Elke Scharrenberg wird Kassenwartin. 1986 haben wir 295 Mitglieder. Erneut wird eine Landesmeisterschaft der Vielseitigkeitsreiter bei uns ausgetragen. Neue Namen in den Erfolgslisten unserer Chronik tauchen auf, z.B. Uta Richter, Stefanie Büttner, Nicole Sommer- heute Nicole von Beuningen – und Maren van Seters – sie heißt heute Maren Ludwig.
1988 veranstaltet der Dahlenburger Verein ein Fahrturnier in Wietzetze. Ein Großteil des Vereinslebens spielt sich in Wietzetze bei den Pferde-Schulzes ab, dort gibt es auch eine aktive Gruppe von Freizeitreitern und man reitet um das „blaue Band“.
1989 finden sogar die Deutschen Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten wo statt?   Bei uns in Nahrendorf!

In den 90er Jahren löst Wilfried Kappe-Radel Uwe Wandrey als 1.Vorsitzender ab. Seine Tochter Constanze Kappe-Radel erreitet Erfolge für Dahlenburg.
1999 wird das 75ste Vereinsjubiläum im Schützenhaus Dahlenburg gefeiert, Herr  Dr. Rolf-Dietmar Heinze hält die Festrede.

2003 treten bei den Lüneburger Pferdetagen auf den Sülzwiesen unsere Voltigierkinder unter Leitung von Martina Koopmann vor einer Kulisse von etwa 1000 Zuschauern auf.
Im Jahr 2009 wird Hans-Joachim Baransky, genannt „Barny“ der 1. Vorsitzende und seit 2012 ist Birgit Meyer-Thaut nun „im Sattel“ als Vorsitzende.

Unser alter Traditionsverein ist lebendig und jung – durch die Mitglieder, den Vorstand und die vielen Helfer, die sich aktiv einbringen.
Doch… – was wären wir, was wäre dieser Verein ohne die Pferde – es gäbe ihn ja gar nicht. Hinrich Romeike  hat gesagt „Ohne die Pferde würden wir vermutlich heute noch auf Bäumen sitzen“
und nach 90 Jahren Vereinsgeschichte erinnern wir uns noch an den Spruch von Hans-Heinrich Isenbart, denn dies ist einfach wichtig:  „Vergessen wir die Pferde nicht!“

(Zusammenfassung der Festrede von Birgit Meyer-Thaut, Festabend am 9. August 2014)

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